Freitag, Oktober 01, 2004

Über die Krähen und den Himmel

Die Welt da draussen erschrickt mich immer wieder. Tausende kleiner Überaschungen hält sie täglich für mich bereit und hält mich zum Narren, mit Unwahrscheinlichkeiten.

Ich bin zu alt, und die Welt ist Schuld daran,
Ich kann nur noch schwer verstehen, wie das alles hier funktioniert.

Ich bin, zu alt um morgens um 5 betrunken nach hause zu kommen. Und wenn das schon passiert, dann will ich wenigstens nicht von der Oma gegenüber im Bademantel beim öffnen der Haustür zu Tode erschreckt werden. Ich bin zu alt, um zu verstehen, warum neue Sängerinnen von alten Stuttgarter Bands mich von der Bühne herunter namentlich begrüssen. Und wenn das schon sein muss, dann möchte auch ich mich wenigstens an ihr Gesicht aus der Grundschule noch erinnern können. Das Leben ist eine Verkettung von Zufällen, das wissen wir. Dennoch sind es solche Geschichten die wir behalten. Aber viel irrsinniger sind die kleineren, ruhigeren Geschichten. Einen Menschen kennenzulernen, den man zu lieben lernt, ist die grösste Verkettung von Zufällen und macht in seiner Unlogik eigentlich Lieben für den vernunftbegabten Menschen zur Unmöglichkeit. Aber was ist schon Unmöglichkeit?

Über die Krähen und den Himmel schreibt Franz Kafka:

"Die Krähen behaupten, eine einzige Krähe könne den Himmel zerstören; das ist zweifellos, beweist aber nichts gegen den Himmel, denn Himmel bedeutet eben: Unmöglichkeit von Krähen.

1 Comments:

Blogger JoS said...

Was sagt denn diese Unmöglichkeit aus, beschriebe sie nicht einen Kategorienfehler?

27 August, 2011 05:19  

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