Kotze
Zu leben bedeutet mit einem Mund voller Kotze in einem Raum ohne Eimer zu stehen. Man weiss nicht wohin damit. Man weiss es kommt früher oder später sowieso zum Äussersten, aber man kaut darauf herum, als ob das Problem noch eine andere Lösung kennt. Der Gestank macht einen krank, und der Geschmack fordert ständig den Würgereiz zum ungleichen Kräftemessen. Aber wir halten unser Maul geschlossen. Wir wissen uns zu benehmen. Also kauen wir darauf herum wie auf einem alten Kaugummi und hoffen das der Geschmack wiederkommt. Und wenn nicht, dann darauf, das man ihn wenigstens noch ein paar Sekunden ertragen kann. Mein Leben ist der permanente Wunsch des sich Übergebens. Der säuerliche Geschmack des Stillstandes lässt einen wie blind nach Veränderung suchen. Wie betäubt versuchen wir den Eimer zu finden. Zum hundertausendsten Mal. Wir rennen von Ecke zu Ecke, von Raum zu Raum, durchs ganze Haus. Durch das umherirren vergessen wir kurzzeitig den bitteren Geschmack, nur um Bruchteile von Sekunden später wieder daran erinnert zu werden. Wir sind wieder 14, liegen heulend im Zimmer und wünschen das wir tod sind. Und alle würden am Grab stehen und rufen, ach zu dumm. Und wie mit 14 steigt in uns das Gefühl auf, das der Gerechtigkeit nur dann und so genüge getan werden könne. Wenn alle leiden, nur dann kann man triumphieren.Über die, die den Kotzgeschmack anscheinend mit Leichtigkeit ertragen. In der Suche ist man alleingelassen. Und man klopft sich selbst auf die Schulter, den man weiss um die Heldenhaftigkeit. Und man lacht sich selbst aus, auf Grund des unglaublich Ausmasses der eigenen Dummheit . Der Kopf wird erneut zum Haus. Gedachtes zu Gefühlten. Das Leben ein Drehbuch, man selbst eine Rolle, welche man mit eben jener heroischen Idiotie spielen muss. Und mit Hingabe. Sonst verrät man sich selber. Den Eimer gibt es nicht. Die Lösung ist, herauszufinden, das der Mund nicht voller Kotze ist. Die Lösung denkbar einfach, aber man muss es selbst immer wieder herausfinden. die Lösung darf man nich vorher wissen, ansonsten geht der Spielspass verloren.
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