Sonntag, Juli 11, 2004

Vorsicht. Bruno spritzt ins Publikum.

So war es am Eingang des Elefantenhauses zu lesen. Bruno war aber kein Elefant, sondern ein Nashorn. Vermutlich nicht nur das, sondern eventuell sogar ein nordafrikanisches Steppennashorn oder ein suedvietnamesisches Zwergnashorn. Meine Aufnahmespanne ist bei solchen Dingen nicht sonderlich gross. Was ich mir gemerkt hab ist Schabrackentapir und Pfirsichkoepfchen. Beides wunderschoen Kossenamen fuer jeweils sehr unterschiedliche Personen. Ausserdem gemerkt hab ich mir die Namen der Tiere, die aussahen als kaemen sie gerade aus George Lucas ILM Studios, wie zum Beispiel das gemeine Perlboot und den Hufeisen-Krebs. Im Aquarium scheint es zwei neue Fischarten zu geben, die besonders bei Kindern beliebt sind. Der Nemo-Fisch und der Dori-Fisch. Ihre ausserorderntlich grosse Freude darueber taten nicht nur sie lautstark kund, sondern genauso ich und meine Schwester. Ja, richtig, ich war im Zoo. Der Grund dafuer war folgender. Mas meine Schwester hatte irgendwo gelesen, das sich Giraffen mit der Zunge die Ohren auslecken koennen. Wir warteten ca 30 Minuten vor dem Giraffengehege. Der Versuch einer Giraffe, mit Hilfe ihrer enorm langen Zunge, durch den Zaun an ein paar Blaetter ausserhalb des Geheges zu kommen haette mich fast ueberzeugt. Doch als ich im richtigen Moment ein Foto von einer Giraffe machen konnte, die sich ihr Ohr an den spitzen Drahtenden eines Zauns saueberte, war die Theorie meiner Schwester unwiderruflich und schwarz auf weiss wiederlegt. Ich hatte Recht. Punkt. Ich hatte ueberhaupt ein vorzuegliches Wochenende und heute haette ich es mit einem Muster-Sonntag abgeschlossen, haette ich ihn nicht vorher abgebrochen. So waere er gewesen: Zoobesuch, Kaffeebesuch, Parkbesuch mit Buch, Kinobesuch ohne Buch und Konzertbesuch. Meine Beine taten weh, und ich war todmuede, deswegen brach ich nach dem Ende des Buches ab. Aber Zoobesuch ist Zoobesuch. Und unter den Sonntagsbeschaeftigungen ist das einer der ganz Grossen. Neben Picknick und vielleicht noch verkatert aufwachen. Von wegen Sonntag ist Selbstmord. Obwohl, gerade als ich heimfuhr, waren wohl die HipHop Open hier aus und alle 14-jaehrigen Gangster dieser Welt sassen neben mir in der S-Bahn. Voll schwul ist Selbstmord. Ach egal, ich habe gute Laune, aber das bringt mich hier nicht viel weiter, deswegen hoer ich hier jetzt auf. Nicht sehr spannend das alles. Hoffentlich geht es mir bald wieder beschissen, das ich sinnigere Dinge schreiben kann.