Indiana Jones und die erste Klassenfahrt
Auf der Fahrt auf die Arbeit, kam ich an einer Schule vorbei. Reisebusse, aufgeregte Elternteile und jetzt schon gestresste Lehrkoerper deuteten ein Klassenfahrt an. Ich wollte anhalten, aussteigen und jeden einzelnen warnen. Ich wollte schreien, steigt nicht ein, dannach ist nichts mehr wie es war. So war es zumindest bei mir. 6. Klasse Gymnasium. Skifreizeit. Dannach war nichts mehr wie bisher. Davor waren Schmerzen ein ein aufgeschuerftes Knie, ein gebrochener Arm oder der auf den Ruecken gedrehte Arm auf dem Schulhof. War man ein wehleidiges Arschloch, und legte man es darauf an, auf alle Zeiten eins zu bleiben, konnte man heulend zum Direktor rennen. Wo sind die Direktoren heute. Frueher tat ich das nie, aber heute wuerde ich heulend hinrennen. Jedesmal. Frueher waren die erlittenen Schmerzen wohl auch begruendet. Man hatte das falsche Shirt an, war der Meinung das man sein Pausenbrot selber essen koennte oder hatte einfach ein Gesicht, das nicht passte. Heute sind die Gruende, Ich will mich noch ausleben, Ich hab jemanden kennengelernt oder schlichtweg Schweigen. Ich meine, das jemand mein Gesicht nicht passt, kann ich akzeptieren, aber sowas. Grundlos? Ich geh zum Direktor, werde ich das naechste mal sagen. In dieser Zeit tauerte Traurigkeit hoechstens 20 Minuten, und konnte mit einem Eis getroestet werden. Heute tauert sie schon ueber 20 Monate, und kommt mir jetzt nicht mit einem Scheiss Eis, ok?! Herrausgerissenen Herzen kannten wir nur aus den Filmen, die wir heimlich beim aelteren Nachbarsjungen sahen, wenn dessen Eltern im Urlaub waren. Den unmenschlichen Schmerz wenn es dannach weggeworfen wurde, und man halbtot, halblebendig zu schauen musste, konnten wir nur erahnen. Heute kenn ich das alles ganz genau. Aber trotzdem. Ich schaetze Kate Capshaw wird nicht so doof gewesen sein, nochmal in den Tempel des Todes zu rennen und sich erneut das Herz herausreissen lassen. Ich hingegen, schrei jedesmal wieder, ja, hier, nimm mich, reiss mir das beschissene Herz raus. Damals, bei den aufgeschuerften Knien, wusste meine Oma schon, das Alkohol hilft. Ich konnte ihr das nie wirklich glauben, weil es immer brannte wie die Sau. Heute weiss ich, das sie nur nicht genau wusste wie er angewendet werden musste, um den Schmerz wirklich zu lindern.
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