Donnerstag, Juni 23, 2005

Auf der Suche nach Whatever

Es ist unbeschreiblich wie einfach das Leben auf Grund ermangelnder Pflichten sein kann. Natürlich herscht nicht umbedingt ein Magnel, aber man ist durchaus in der Lage zeitlich besser zu koordinieren. Jetzt! Heute! Die letzten 12 Stunden, zumindest. Sovielen Menschen denen ich bis jetzt gegenüber trat die mir Arroganz unterstellten, soviel Menschen fragte ich auch höflich um eine Zigarette oder auch ein Bier. Fazit. Und nicht zu letzt das des heutigen Tages. Wenn ein, um Bier gebetener Passant, nach einer Viertelstunde aus seiner Wohnung mit zwei ebensolcher Flaschen bewaffnet zurückkehrt, wird er mich wohl kaum als arrogant empfunden haben. Es ist also Fakt das ich auf Menschen auch sehr nett wirken kann. Wenn es meinen persönliche Fortkommen dienlich ist. Ansonsten gebähre ich mich gerne weiterhin arrogant... und besoffen. Wie gerade jetzt. Danke.

Dienstag, Juni 21, 2005

Ich geb es ja zu, ich bin ein Höryeur

Gibt es eigentlich ein Wort dafür? Wenn ja, warum kennt man es dann nicht? Wie es auch sei, ich gebe es zu: Ich bin ein akustischer Voyeur. Ich laufe meist sehr schnell durch diese Welt. Keine Ahnung ob ich vor etwas weglaufe, etwas einholen will, oder ob ich einfach etwas schneller laufe als Andere. Es ist einfach so. Dabei passiert es nicht selten das man Andere einholt. Passiert das nachts, lasse ich mir mit dem Überholen manchmal Zeit, wenn gerade zwei oder mehr in ein Gespräch vertieft sind. In der Strassenbahn lehne ich mich leicht zurück, mehr als es sein müsste, und höre den Leuten hinter mir zu. Oder auch auf meinem Balkon. Ich sitze mit dem Rücken am Sichtschutz, der meine Balkon von dem der Nachbarin trennt, und spitze die Ohren. Ich brauche nicht viel. Nur ein paar Sätze. Am liebsten ohne Zusammenhang. Dann kann ich darüber nachdenken, um was es ging. Um was es gehen muss. Es ist wie ein Film, in den man gerade reinzappt um sofort wieder den Ort der Handlung zu verlassen. Es geht darum sich in Sekunden, an Hand ein paar Worte, ein Bild zu machen. Es erleichtert es mir, die Menschen zu ertragen. Es erleichert es mir hier zu sein. Weil ich kurz ein Teil von ihnen bin. Sie, die ich so verabscheue, lassen mich kurz in ihre Welt vordringen. Es versöhnt uns. Es sind die paar Sekunden Film, dich ich jeden Tag brauche. Mindestens. Wie kann jemand, der so sehr das Leben liebt, gleichzeitig es so sehr hassen?

Samstag, Juni 18, 2005

The red and white stripes of doom!

Rot-Weisses Absperrband kündigt an, was Milliarden von mit Schrott voll bepackter Autos unterstreichen. Samstag ist Selbstmord...hier heisst er Flohmarkt. 2-3 mal jeden Sommer haben die Wahnsinnigen hier freie Hand. Bis unter den Himmel vollgeladen, fallen dicke Mütter - ihren Kitsch und Tant im Kreuz - vom alten Schaukelpferd hinter das Steuer ihrer Kombis gepresst, in meine Strasse ein. Parken in 6. oder 7. Reihe. Feiern das Fest der Irren. Flohmarkt!!! Schon nachts zuvor parken sie ihre Autos hier, um am nächsten Tag entscheidende Wettbewerbsvorteile zu haben - diese Marketingstrategen der Microökonmie. Ich bin ja generell kein Gegner von dieser Art Einrichtung. Aber warum bitte muss das immer an den Tagen sein, an denen ich am Abend zuvor ein bischen was getrunken habe. Wenn ich morgens ungefasst, ins gleisende Sonnenlicht trete und durch meine zu streichholzdicke zusammen gequestchten Augen es schon schwer genug habe mich zu orientieren. Gerade dann parken sie kreuz und quer in den Strassen. Die 50m zum Bäcker werden zum Horrortrip. Schnäppchenzombies tragen ihn ihren ausgestreckten Armen filzige Stofftiere und verdreckte, verklebte Nähmaschinen wie Beute vor sich her. Teenies bieten auf Decken ihre Kindheit in Form von Hörspielkasetten feil, um sich abends wieder AlcoPops leisten zu können. Verrückte Sammlervolltrottel hoffen legendäre Platten und noch legendärere Spielzeugautos von einem ebesso verrückten Nichtsammlertrotteln zu ergattern, die keine Ahnung haben, wieviel dieser wahnsinnige Schatz wirklich wert ist. Orgienhafte Szenen spielen sich auf den Tischen zwischen Happy Hippos und Crazy Crocos ab. Zwischen umfunktionierten Tapeziertischen und 30 Jahre alten Langlaufskiern herscht das Chaos.
Ich mein, das ist alles euer Problem. Und ich komme auch damit klar. Aber bitte fresst mir nicht immer meine Brötchen beim Bäcker weg. Ich brauch das morgens, ehrlich. An Solchen dringender als sonst. Ich werde jetzt schlafen gehen, um genügend Kraft zu haben. Morgen früh muss ich durch den Rumpelkammer - Vietcong. Brötchen holen.

Donnerstag, Juni 16, 2005

Was man über Zeitreisen wissen muss...

"Zeitreisen weissen in ihrer Art eine nicht zu unterschätzende Komplexität auf. Zeitreisende selber haben sich gewissenhaft darauf vorzubereiten, sonst können schwerwiegende Fehler unterlaufen." - Zu diesen Schlüssen kam ich heute Nachmittag. Die Hough Transformation ist dagegen vermutlich trivial. Vermutlich.