Samstag, Juli 31, 2004

What it needs to live.

OK, Leben. Also was braucht es. Ein- und Ausatmen? Schaetzungsweise ein guter Anfang. Und dann? Vielleicht Nahrung. Was essen, was trinken, ueberleben. Gegen Kaelte schuetzen ist wohl manchmal eine gute Idee. Also was zum anziehen besorgen. Ist gemacht, OK. Und danach? Ach richtig, gluecklich werden. Ok. Also wie ging das nochmal? Mal nachdenken. Richtig! Da war doch dieser Cat Stevens Song. Wie war das noch? Ich meine den haben wir doch immer an irgendwelchen Klassenfeiern am Lagerfeuer runtergebetet. Ah richtig:
"Find a girl, settle down
If you want you can marry
Look at me, I am old but I'm happy"

Wie? Du arrogantes Arschloch bist alt aber gluecklich. Und ich muss nur ein Maedchen suchen, sie heiraten - wenn ich Lust drauf habe - und mich irgendwo niederlassen. It's that easy? Hey, danke. Sollte ich dieses Maedchen vielleicht nicht auch lieben? Und wie sieht´s aus wenn das Liebensdings kaputt ist. Nicht mehr funktioniert. Wenn ich Angst davor habe. Was wenn ich denke meine naechste Entscheidung ist die letzte. Muss die dann nicht gut ueberlegt werden? Und wenn ich falsch liege? Was dann. Ja, richtig. Nichts ist fuer immer. Aber der Schmerz schon. Er frisst uns auf, macht uns kaputt, und spuckt das aus was ich jetzt bin. Mehr kann ich nicht ertragen. Mister Cat Stevens, mann muss all die 15 jaehrigen Kids vor ihnen warnen. Sie sind gefaehrlich. Ihr Legobaukasten zum Gluecklichsein ist ein Witz. Und jeder einzlene der denkt, es koennte so funktionieren wird vor die Hunde gehen.

Mittwoch, Juli 28, 2004

Reden wir mal Klartext

Ok, Mister "Ich-hab-das-Verliebtsein-Konzept-erfunden". Da haben wir ja mal ganz schoenen Mist gebaut. Ich meine, hast du auch nur mal fuenf Minuten darueber nachgedacht? Nur mal so grob, wir lernen Person X kennen und verlieben uns in sie. Das passiert nicht oft aber es funktioniert. So weit noch passabel Umsetzung. Jetzt verliebt sich genau der Mensch auch in uns. Ziemlich unglaubwuerdig in meinen Augen, aber, hey ok. Jetzt sind wir also verliebt, und halten eben diesen Menschen fuer das tollste und reissen uns ein Bein fuer ihn aus. Und umgekehrt. Und ploetzlich. Aus. Schluss. Entliebt. Der Mensch interessiert uns nicht mehr die Bohne, oder wie in meistens in meinem Fall, umgekehrt. Der eine lebt sein leben unbekuemmert weiter. Der andere verreckt innerlich an den Qualen des Verlassenwerdens. Ich mein wofuer soll das gut sein? Es wuerde ja einen Sinn ergeben wenn diese Schmerzen wenigstens fuer immer sind. Wenn man sich nie mehr in jemanden verlieben koennte sondern fuer immer leiden muesste. Das wuerde ich einsehen. Aber nein, hey, man kann sich neu verlieben. Und wieder auf die Fresse fliegen. Also mal ehrlich, das ist doch ne Scheiss Idee. Ich spiel da nicht mehr mit. Ich verliebe mich einfach nicht mehr. Das ist wahnsinnig einfach wenn mal erstmal hinter die Laecherlichkeit dieser Idee gekommen ist. Ich meine, wenn man mit dem Auto im Stau steht, kommt einem die eigene Fahrbahn immer als langsamste vor. Der Grund ist das wir negative Erfahrungen viel staerker wahrnehmen. Ich bin doch nicht so doof, das ich mich fuer dieses bischen Verliebtsein, das man eh nicht richtig wahrnimmt dann wieder in endlose Quallen stuerze, die ich dann sehr deutlich wahrnehme. Ich meine, hast du gedacht wir kommen da nicht dahinter. I'm sorry, aber ich schon. Also ueberdenk das Konzept nochmal und unterbreite mir einen neuen Vorschlag. Den im Moment bin ich raus aus der Geschichte, i'm sorry.

Dienstag, Juli 27, 2004

Danke, jetzt weiss ich bescheid

Seine beiden häufigsten Tarnungen sind "der rationale Denker" und der "fröhliche Extrovertierte".
Wanna know more?
Und ich spiele beide Rollen meisterhaft, wenn ich das hinzufuegen darf.

Montag, Juli 26, 2004

Wenn ich nachts mal wieder...

...ueber der Kloschuessel haenge und kotze,
weil ich schon wieder zuviel gesoffen habe,
dann spuer ich wenigstens das ich da bin.

Also erzaehlt mir nicht das trinken Scheisse ist.
Das tut nichts zur Sache.

Ich bin keine 16 mehr,
muss mir nicht die Arme aufritzen,
damit ich es spuere,
aber spueren muss ich es schon.

Also erzaehlt mir nicht das trinken Scheisse ist.
Das tut nichts zur Sache.


Aggregat Gold - Das tut nichts zur Sache

Will someone please call...

...a surgeon who can crack my ribs and repair this broken heart

The Postal Service - Give up

Sonntag, Juli 25, 2004

Selbsterkenntnisse

Ich bin der groesste, selbstgefaelligste, melodramatischste und pathetischste Volltrottel der auf dieser Welt rumrennt.  Ich bin hoechstgradig arrogant, altklug und geradezu unausstehlich spitzfindig. Ich bin ein Angeber, Grossmaul und Wichtigtuer.  Ich nutze jede Gelegenheit etwas dummes zu tuen aus und setze gerne noch eins drauf.  Alkohol ist dabei nie eine Entschuldigung sondern immer nur die Loesung. Ich bin labil, psychotisch..nein psychopathisch und im manischen sinne verrueckt. Menschen die mich neu kennenlernen halten mich ausnahmslos fuer ein Riesen Arschloch, es sei denn ich halte sie fuer ein Riesenarschloch und bin nett zu ihnen. Die meisten Leute sind so durchschnittlich das es leider bei ihnen nichtmal fuer ein ueberdurchschnittliches Arschloch reicht. Aus diesen Grund mag ich die meisten Menschen nicht.  Den Mittelmass Menschen mag ich nur in die Fresse schlagen, bin aber gleichzeitig von eben diesen Gedanken gelangweilt.  Bei jeder Bewegung die ich mache lege ich um mir herum alles in Scherben. Die schlechten Seiten an mir haben die wenigen guten aufgefressen. Den Rest hat jede einzelne von ihnen behalten. Die, die es am wenigsten verdienen am meisten. Ich koennte Kotzen wenn ich an morgen denke und trotzdem bin ich gluecklich. Ich halte meine Fresse und bin zufrieden.  Weil wenn das alles keine Sinn machen wuerde, wuerde es ja keinen Sinn machen. Ich sollte nicht um diese Zeit schon trinken.

Donnerstag, Juli 22, 2004

Wenn selbst die Spinne...

...daran zu Grunde geht, wie soll ich es dann schaffen. Mein Herz ist mir in einer Sache sehr aehnlich. Wie beide sehen eine gewisse Ironie in unserem Dasein. Bewaeltigt es gerade eine seiner Aufgaben nicht gerade mit bravour, so ist es auf der anderen Seite angestrengt bei der Sache den restlichen Teil zu erledigen, naemlich mich am Leben zu erhalten und zu zusehen wie ich innerlich verrecke. Ja, dieses zynische arroganteArschloch ist mir nicht unaehnlich.  Es ist so ueberzeugt davon, das ich ihm selbst mit Unmassen an Zigaretten und Alkohol nicht den garaus machen kann.  Warum es sich so verhaelt? Keine Ahnung. Als ich mit 10 Jahren, wild entschlossen alle Klischees zu erfuellen, spaet abends unter Decke mit Taschenlampe in das Marveluniversum fluechtete hatte ich keine Ahnung. Ich mochte die Welt die Stan Lee fuer mich erschaffen hatte. Der ganz normal Junge Peter Parker, der Atomphysiker Robert Bruce Banner, der Mutant James Howlett sie kaempften Nacht fuer Nacht fuer mich und die meist gerechte Sache als Spiderman, Hulk und Wolverine.  Sie waren Held oder Antiheld und auch nur das mussten sie damals fuer mich sein. Heute weiss ich mehr. Heute lieg ich auf den Knien vor Stan Lee.  Und wuerde ich ihn treffen, wuerde ich ihn fragen. Warum Wolverine nie seine Klauen nahm, um sich das Herz herauszureisen oder zumindest Scott. Wie konnte er es jeden Tag ertragen ihn an Jean's Seite zu sehen. Wie konnte es Peter Parker Tag fuer Tag an Mary Janes Seite aushalten ohne das es ihm das Herz zeriss. Ihre Herzen muessen irgendwann aufgehoert haben ihre Aufgabe voll zu erfuellen und einfach nur noch geschlagen haben. Liebe koennen sie keine mehr gespuert haben, sie haetten es nicht ertragen koennen. Und dieses verfickte zynische Arschloch von einem Muskel schlaegt und schlagt und schlaegt. Diese beschissenen 300g Fleisch, fuer was sind die Nutze. Schneidet mir sie raus.

Das Leben ist eine Hure...

...entweder du fickst es, oder es fickt dich. Ich erinnere mich ganz deutlich an diese Worte. Gesagt wurden sie von einem Taxifahrer in einer der beschissesten Naechte meines Lebens. Und, denke ich heute daran zurueck, schafften sie etwas unglaublich verblueffendes. Denke ich an diesen Abend, verblast all die Scheisse, und nur diese Worte bleiben uebrig. Vielleicht noch der Kettcar Songtitel der mir die ganze Zeit durch den Kops schoss - im Taxi weinen - aber hauptsaechlich diese Worte. Er sagte sie, als waere es eine tiefe philosophische Erkenntnis, auf die ihn langes In-sich-gehen gebracht hat. Ich schaetze sie sollten mich ermutigen, und genau das taten sie. Ich dachte mir, wenn ein Taxifahrer dir so das Leben erklaert, dann muss es ein seltsames sein. Ich denke oft an alle die, die nicht in die Norm passen, denen ich in meinem Leben begnegnet bin. Die ich so interessant und anziehend fand das ich ihnen ein Bier in die Hand drueckte, nur um eine Erklaerung zu bekommen. All die, die eine Loesung zu haben schienen. Die mir die hilfreichsten Saetze in meinem Leben gesagt haben. Der Taxifahrer war einer von ihnen.  Ihr seid besoffene in weissen Anzug, Sternbild-Verkaeufer in Jogginghose oder tablettensuechtige Kuenstler. Ich will euch gegenueber wohnen. Ihr sollt nackt durch mein Treppenhaus laufen und eure Gedichte auch mir vortragen. Ich moechte mit euch ganz in weiss, mit einem Blumenstrauss in all den Strassen singen. Ich will den ganzen Tag mit euch durch die Stadt fahren und Rapsongs hoeren. Ich will mit euch mehrmals taeglich im weissen Haus anrufen wegen dem Scheiss Krieg und so. Ich aerger mich dann mit euch ueber die Telefonrechung deswegen und das Schroeder euer Aquarell ausgerechnet runtergenommen hat, als das Fernsehen da war. Ich will nachmittags auf Festivals alleine mit euch vor Buehnen tanzen. Wir leben das scheiss leben, einfach so wie es kommt. Ich will mit euch versagen und das mit erhobenem Haupt. Zumindest will ich es nicht merken, genauso wenig wie ihr.  Und wenn, dann will ich mich wenigsten genausowenig darum scheren wie ihr. We are the new aesthetic.




Dienstag, Juli 20, 2004

My head is a video store

28 Jahre Homevideo und dazwischen Material fuer ein paar Stunden grosses Kino. Ich meine nicht Cameron, Zemeckis, Spielberg, ich meine Jarmusch, Anderson, die Coen-Brueder.  Es gibt diese Momente in denen ich aus mir heraustrete, den Ausschnitt bestimme, die Blende waehle und einfach nur draufhalte. Warte was passiert. Ganz deutlich hoert man im Hintergrund das Surren des Kuehlschranks, das ticken der Uhr, das vorbeifahren einer Strassenbahn. Es faellt kein Wort. Bewegungen werden nur angedeutet. Die Szene ist im Kasten.  Ich bin Regisseur, Kameramann und Schauspieler. Um mich rum ein Heer von Statisten. Die paar Nebendarsteller wissen nichts von ihren Rollen und spielen sie doch perfekt. Jedes Wort, jede Geste von mir steht im Drehbuch. Den fertigen Film hab ich schon im Kopf.  Das Ende? Mir noch unklar. Ich beobachte jede einzelne meiner Bewegung. Ich veraendere den Kamerawinkel. Ich schlage zu, renne weg, trinke ein Bier, schau zu Boden, geradaus, hinter mich, liege auf dem Bett, spreche hektisch, witzig, pathetisch, mit mir, mit dir. Theken, Wohnungen, Parks, Autobahnen, Konzerte. Ich mag jede einzelne Szene. Das ist mein Scheissfilm. Danke das ihr alle mitspielt. Ihr seid grossartige Schauspieler. Keiner von euch ist fehlbesetzt. Ihr gebt mir Stichworte, spielt mir Baelle zu. Ich reagiere, improvisiere, gehe darin voelligst auf.  Ich weiss, fuer euch ist es kein Spiel. Aber wenn es das fuer mich nicht waere, wie sollte ich das den uebertragen. Es ist Fiktion. Nur so geht's.  Kaufmann schreibt das Drehbuch, Lynch dreht und die Coens casten. Es ist der beste Film den ich je gesehen habe. Manchmal spule ich ihn zurueck. Schau mir einzelne Szenen wieder und wieder an. Versuche Fehler zu entdecken. Es gibt keine. Es musste so sein. Jede Drecks Sekunde Filmmaterial. Ich weiss,  kein Mensch wird sich diesen Schund anschauen. Das ist kranker Mist. Absolut unglaubwuerdig, schlechte Kameraarbeit und ein mieser Hauptdarsteller. Aber mir gefaellts so. Ich hab jede Einstellung genau so gedreht.

Freitag, Juli 16, 2004


We are the buildings, we are the windows Posted by Hello

Donnerstag, Juli 15, 2004

That kind of talk...

...is for phone calls at 4am and mix tape nostalgia
It's to quiet
Every word means something different
We'll recover like a brick to the face


Orchid - NJ Vs. Valhalla

Dienstag, Juli 13, 2004

Es mag kommen soviel wie will...


...es geht doch meistens alles schief,
und wenn uns das Leben eins erklaert,
dann, das wir alle hier sind um zu sterben.
Dazwischen gibt es Traenen, Kotze, Scheisse
und ein elendkleines Hauefchen
mit dem Was, Warum und Wofuer.
Und wir zaehlen Jahre, Tage, Stunden,
bis zu den naechsten erfuellten Sekunden.
Und wenn sie endlich da sind,
sind sie eigentlich schon vorbei.

Neben dir aufzuwachen,
daran koennte ich mich gewoehnen.
Neben dir einzuschlafen,
daran wohl nie.

Es muessen mehr Koepfe auf Baeuche,
mehr Haende in Haare,
mehr Lippen auf die anderen
und meinetwegen auch noch der Rest.
Wir muessen alle tiefer atmen,
groessere Schluecke nehmen,
Salz auf Schultern schmecken,
um zu erkennen was wirklich wirklich ist.
Haltet die Gedanken kurz an,
legt die Buecher aus den Haenden,
geht alle an die Fenster,
da draussen muss noch was sein.
Es ist zwischen 2 Herzschlaegen zu hoeren,
zwischen 2 Baeumen zu erkennen,
oder ganz tief auf dem Grund,
jeder einzelnen Flasche Schnaps.

Neben dir aufzuwachen,
daran koennte ich mich gewoehnen.
Neben dir einzuschlafen,
daran wohl nie.

Denn der morgen bringt's zu Tage
nicht wirklich eine Antwort
auf nicht wirklich eine Frage
Doch wovor wir uns nachts fuerchteten
wird frueh doch schliessendlich gut.

Dulle faend's OK - Neben dir

Montag, Juli 12, 2004

Schlaflos in ... (Bitte einsetzen!)

Ich meine, ja, ok, fuck that movie kind of love. Meinetwegen. Aber was dann? Wuenschen wir uns nicht im Grunde alle das das Leben laeuft wie ein beschissener Film mit Tom Hanks und Meg Ryan. Mit dem ganzen Kitsch. Den ganzen schwulstigen Mist. Mit den ganzen Zufaellen an irgendwelchen Supermarktkassen und Strandpromenaden dieser Welt. Die Art von Zufall, bei der wir zusammengerollt auf dem Sessel kauern und leise unter die Decke mit feuchten Augen 'Schicksal' fluestern. Ich glaube diese Art von Schicksal oder Zufall - nenn es wie du willst - gibt es nicht. Die Welt da draussen ist um einiges perverser und verdrehter als wir uns es vorstellen koennen. Vermutlich auch als wir es ertragen koennen. Aber dennoch muessen wir jeden Tag erneut aufstehen und uns einreden das es passiert. Das es gut wird. Das die Email kommt. Das man die Radiosendug nicht verpasst hat, in dem man das erstemal ihre oder seine Stimme hoert. Ich wuenschte ich koennte das auch. Ich wuenschte ich haette in meinem Leben nicht so viele Buecher gelesen und Filme gesehen, die es mir so schwer machen an Schicksal zu glauben. Man koennte sich auf manches im Leben viel besser einlassen. Haette mein technisch genauso begeisteter wie auch versierter Vater mir nicht schon mit 6 detailiert naehergebracht, warum und wie genau Flugzeuge fliegen, wuerde ich es vielleicht auch fuer einen Zufall halten, das sie in der Luft bleiben. Man wuerde an den Flughafen gehen und sich in ein Flugzeug setzen. Der Pilot wuerde auf die Landebahn rollen und haette man Glueck, wuerde man abheben. Wenn nicht, wuerde der Pilot sagen, es tut mir leid, meine Damen und Herren, aber zufaellig fliegt das Flugzeug heute nicht. Eben kein Scheiss Glueck. Pech. Aber nicht das Ende der Welt. Das Leben waere um einiges spannender. Ich meine in den normalen, schicksalsfreien Teilen des Lebens. In den anderen Teilen, in den es groesstenteils um Zufall und Schicksal und den ganzen Mist geht, koennte ich gut auf die Ungewissheit verzichten. Ich wuerde es lieber kurz durchrechnen,nur ein paar Algorithmen ob es funktioniert oder nicht. Wer braucht schon Flugzuegingenieure, wir brauchen Lebensingenieure. Ich brauch nen gottverdammten Plan. Bitte zufaxen.

Sonntag, Juli 11, 2004

Vorsicht. Bruno spritzt ins Publikum.

So war es am Eingang des Elefantenhauses zu lesen. Bruno war aber kein Elefant, sondern ein Nashorn. Vermutlich nicht nur das, sondern eventuell sogar ein nordafrikanisches Steppennashorn oder ein suedvietnamesisches Zwergnashorn. Meine Aufnahmespanne ist bei solchen Dingen nicht sonderlich gross. Was ich mir gemerkt hab ist Schabrackentapir und Pfirsichkoepfchen. Beides wunderschoen Kossenamen fuer jeweils sehr unterschiedliche Personen. Ausserdem gemerkt hab ich mir die Namen der Tiere, die aussahen als kaemen sie gerade aus George Lucas ILM Studios, wie zum Beispiel das gemeine Perlboot und den Hufeisen-Krebs. Im Aquarium scheint es zwei neue Fischarten zu geben, die besonders bei Kindern beliebt sind. Der Nemo-Fisch und der Dori-Fisch. Ihre ausserorderntlich grosse Freude darueber taten nicht nur sie lautstark kund, sondern genauso ich und meine Schwester. Ja, richtig, ich war im Zoo. Der Grund dafuer war folgender. Mas meine Schwester hatte irgendwo gelesen, das sich Giraffen mit der Zunge die Ohren auslecken koennen. Wir warteten ca 30 Minuten vor dem Giraffengehege. Der Versuch einer Giraffe, mit Hilfe ihrer enorm langen Zunge, durch den Zaun an ein paar Blaetter ausserhalb des Geheges zu kommen haette mich fast ueberzeugt. Doch als ich im richtigen Moment ein Foto von einer Giraffe machen konnte, die sich ihr Ohr an den spitzen Drahtenden eines Zauns saueberte, war die Theorie meiner Schwester unwiderruflich und schwarz auf weiss wiederlegt. Ich hatte Recht. Punkt. Ich hatte ueberhaupt ein vorzuegliches Wochenende und heute haette ich es mit einem Muster-Sonntag abgeschlossen, haette ich ihn nicht vorher abgebrochen. So waere er gewesen: Zoobesuch, Kaffeebesuch, Parkbesuch mit Buch, Kinobesuch ohne Buch und Konzertbesuch. Meine Beine taten weh, und ich war todmuede, deswegen brach ich nach dem Ende des Buches ab. Aber Zoobesuch ist Zoobesuch. Und unter den Sonntagsbeschaeftigungen ist das einer der ganz Grossen. Neben Picknick und vielleicht noch verkatert aufwachen. Von wegen Sonntag ist Selbstmord. Obwohl, gerade als ich heimfuhr, waren wohl die HipHop Open hier aus und alle 14-jaehrigen Gangster dieser Welt sassen neben mir in der S-Bahn. Voll schwul ist Selbstmord. Ach egal, ich habe gute Laune, aber das bringt mich hier nicht viel weiter, deswegen hoer ich hier jetzt auf. Nicht sehr spannend das alles. Hoffentlich geht es mir bald wieder beschissen, das ich sinnigere Dinge schreiben kann.

Tiger! Tiger! Robot! Robot! - Treatment

Ok, das wir jetzt wohl verrueckt, aber das wollte ich schon lange mal niederschreiben. Es handelt sich dabei um ein Treatment fuer einen Film. Also Obacht:

Setting: Amerikanische Elitehochschule (Stanford, Harvard, Yale), Jetztzeit
Story: Keeley, twentysomething, Student der Physik, Informatik und Philosophie. Stipendium. Ungewoehnlich hoher IQ. Die ganze amerkianische Wissenschaft hat ein Auge auf die Forschungen seines neusten Wunderkindes. Seine engsten Beziehung hat er zu seiner Freundin und grossen Highschool Liebe die seit ein paar Monaten nun auch am selben College studiert. Und zu seinem Professor, Mentor und vaeterlichen Freund, einem Nobelpreistraeger. Als seine Freundin, die das Leben und die Freiheit am Campus entdeckt, mit einem Kunststudenten und Gitarristen einer Art-Band zusammenkommt, bricht fuer Kelley eine Welt zusammen. Es scheint ihn als waere es das erstemal das er etwas nicht berechnen koennte. Etwas nicht in eine Formel fassen koennte. Als ihn sein engster Vertauter Professor Clarkey ermanhnt lehnt er desen Rat ab, und fluechtet vor dem Leben und sich selbst auf eine einsame Insel. Dort beginnt er mit den Arbeiten an einem Computer, der es ermoeglichen soll, eine Loesung fuer sein Problem zu errechnen. Mit vier Schimpansen gruendet er eine Band, die ihn in seinen einamsten Stunden auf der Insel ablenkt. Er kreiert einen sehr eigenen Musikstil und kehrt nach Jahren in der Fremde mit der Band die er "Tiger! Tiger! Robot! Robot!" nennt, zurueck. Nach ein paar Gigs mit den vier Affen, scheint der Erfolg unaufhaltsam. Die Musikpresse ueberschlaegt sich mit Lob auf Grund des noch nie Dagewesenen. Den Affen steigt der Erfolg zu Kopf. Sie ereifern sich in allen Rockstarklischees. Erst Alkohol, dann Frauen und Drogen. Die Band droht auseinanderzubrechen. Kelley will auf seine Insel zurueckkehren, um seine Arbeiten abzuschliessen. Als ihm seine grosse Liebe folgt, weil sie ihre Gefuehle zu ihm wieder entdeckt hat, erkennt sie, das Keeley verueckt geworden ist. Er lebt auf einer riesigen, bewaldeten Verkehrsinsel mitten in New York. Auf einen der Baeume hat er sich eine Bleibe eingerichtet. Er werkelt geistesabwesen an einem alten bemalten Kuehlschrank Karton. Er hat sich in den Irrsinn gerettet. Als sie ihn versucht wach zu ruetteln faellt sie aus dem Baumhaus und verliert beim Sturz ebensfalls den Verstand. In diesem Moment schliesst Keeley seine Arbeiten am Karton ab. Das Ergebnis steht fest.


Ich schaetze ich muss das noch mal ueberarbeiten!? Aber das offene Ende gefaellt mir. Haha!In meinem Kopf ist das echt ein super Film.

Mittwoch, Juli 07, 2004

Wir hatten Feindkontakt...

...wir hatten grosse Plaene,
wir hatten hundert Flaschen Schnaps,
aber niemals wirklich uns.
Wir hatten weite Wege,
und wie immer Grosses vor.
wir hatten Vorstellungen
bar jeder Vernunft.

Nur noch 1000 Meter,
dann brennt die Fluppe,
endlich heimkommen,
endlich in's bett.

Der Geruch ist der Alte,
der Liegekomfort gross,
dieses wohnen, schlafen, kochen,
und endlich mal wo.
Es ist ein klitzekleiner Sieg,
in einer grossen Niederlage,
gegenueber dem Verstaendnis fuer die Dinge,
nur Wegtrinken geht diesmal nicht.

Nur noch 1000 Meter,
dann brennt die Fluppe,
endlich heimkommen,
endlich in's bett.

Wir werden schon bald wieder winken,
und dann wieder Neues begruessen,
Es gibt Millionen da draussen,
und trinkfest ist mindestens die Haelfte.


Bomben auf Wuerzburg - Endlich heimkommen

Montag, Juli 05, 2004

What a diff'rence a day makes

Twenty-four little hours
Brought the sun and the flowers
Where there used to be rain

What a Diff'rence a Day Makes - Dinah Washington

Es werden Seifen getroestet, Annanasdosen nach Verfallsdatum gekauft, mit Jukeboxes die Zeit angehalten und wir entscheiden uns nicht fuer Pizza, niemals. Stewardessen dieser Welt geht nach hause. Chungking Express forever. Mein Gott ich liebe diesen Film, weil er einen das Leben erklaert. Bin ich verwirrt? Ja. Ist das schlimm? Nein!

Samstag, Juli 03, 2004

In mir liegt die Traurigkeit,...

...die Orientierungslosigkeit und der Weltschmerz einer Millionen Generationen. Das stimmt so. Das ist so. Gestern. Heute. Morgen. Das bleibt so. Das hoert nicht auf. Das hat Bestand. Bestand ist gut. Wenn man sich nur ernsthaft genug Muehe gibt und Sich-Scheisse-Fuehlen, als Lebensumstand akzeptiert, kann man auch sich Scheisse fuehlend sehr gluecklich werden. Tut man das nicht, geht man vor die Hunde. Wir haben jeden Tag hunderttausend mal die Moeglichkeit unser Leben zu aendern, aber mit der immer gleichen stoischen Konsequenz scheinen wir immer und immer wieder genau den falschen Weg zu waehlen. Die Gruende dafuer sind mir nicht bekannt. Ur-Masochismus? Die Tatsache, das ich mich letztendlich so sehr an das Scheissefuehlen gewoehnt habe, das Veraenderung mir voellig falsch erscheint, beaengstigt mich. Wir messen der Grad von Zustaenden an dem Anderer. Fuehlt man sich nur lang genug Scheisse, fehlt einen der Vergleichswert. Wir koennen es akzeptieren, annehmen, damit umgehen. Aehnlich verhaelt es sich auch mit dem Gluecklichsein. Die Ausschlaege sind nicht mehr so hoch, gemessen an den Nachbarwerten. Das ist Statistik. Angenommen man moechte aus einem Hochhaus springen. Es macht keinen Unterschied ob man aus den 54sten oder 55sten Stock springt, erst im Vergleich mit dem Erdgeschoss relativiert sich das Vorhaben. Haelt man sich lange genug im 55sten auf, vergisst man das Erdgschoss. Man gewoehnt sich an den Gedanken das es toedlich enden wird. Jeden Tag stehen wir mit der Rasierklinge in der Hand vor dem Spiegel. Jeden Tag legen wir die Klinge wieder weg. Aber wir wuessten so gerne, wie es sich anfuehlt wenn das Herz die Adern leer pumpt. Have you ever wished to die in a car crash?

Freitag, Juli 02, 2004

Indiana Jones und die erste Klassenfahrt

Auf der Fahrt auf die Arbeit, kam ich an einer Schule vorbei. Reisebusse, aufgeregte Elternteile und jetzt schon gestresste Lehrkoerper deuteten ein Klassenfahrt an. Ich wollte anhalten, aussteigen und jeden einzelnen warnen. Ich wollte schreien, steigt nicht ein, dannach ist nichts mehr wie es war. So war es zumindest bei mir. 6. Klasse Gymnasium. Skifreizeit. Dannach war nichts mehr wie bisher. Davor waren Schmerzen ein ein aufgeschuerftes Knie, ein gebrochener Arm oder der auf den Ruecken gedrehte Arm auf dem Schulhof. War man ein wehleidiges Arschloch, und legte man es darauf an, auf alle Zeiten eins zu bleiben, konnte man heulend zum Direktor rennen. Wo sind die Direktoren heute. Frueher tat ich das nie, aber heute wuerde ich heulend hinrennen. Jedesmal. Frueher waren die erlittenen Schmerzen wohl auch begruendet. Man hatte das falsche Shirt an, war der Meinung das man sein Pausenbrot selber essen koennte oder hatte einfach ein Gesicht, das nicht passte. Heute sind die Gruende, Ich will mich noch ausleben, Ich hab jemanden kennengelernt oder schlichtweg Schweigen. Ich meine, das jemand mein Gesicht nicht passt, kann ich akzeptieren, aber sowas. Grundlos? Ich geh zum Direktor, werde ich das naechste mal sagen. In dieser Zeit tauerte Traurigkeit hoechstens 20 Minuten, und konnte mit einem Eis getroestet werden. Heute tauert sie schon ueber 20 Monate, und kommt mir jetzt nicht mit einem Scheiss Eis, ok?! Herrausgerissenen Herzen kannten wir nur aus den Filmen, die wir heimlich beim aelteren Nachbarsjungen sahen, wenn dessen Eltern im Urlaub waren. Den unmenschlichen Schmerz wenn es dannach weggeworfen wurde, und man halbtot, halblebendig zu schauen musste, konnten wir nur erahnen. Heute kenn ich das alles ganz genau. Aber trotzdem. Ich schaetze Kate Capshaw wird nicht so doof gewesen sein, nochmal in den Tempel des Todes zu rennen und sich erneut das Herz herausreissen lassen. Ich hingegen, schrei jedesmal wieder, ja, hier, nimm mich, reiss mir das beschissene Herz raus. Damals, bei den aufgeschuerften Knien, wusste meine Oma schon, das Alkohol hilft. Ich konnte ihr das nie wirklich glauben, weil es immer brannte wie die Sau. Heute weiss ich, das sie nur nicht genau wusste wie er angewendet werden musste, um den Schmerz wirklich zu lindern.

Donnerstag, Juli 01, 2004

Es gibt Dinge die muessen gesagt werden

Man kann sich nicht aufschreiben. In ihnen herscht wenigstens eine Dualitaet, wenn nicht eine Vielfachheit, fuer die die reine Aneinaderreihung von Worten nicht genuegt. Im Grunde kann man diese Dinge nicht mal aussprechen. Man hat das Gefuehl, man muesste so schnell sprechen, das alles gleichzeitig gesagt werden kann. Man moechte sich dem Adressaten gegenueber stellen, aus sich selbst heraustreten und vervielfachen. Dann koennte man zu fuenft oder mehr gleichzeitig auf die Person einsprechen, und alles los werden. Gleichzeitig. Es waere ein Gewirr von Stimmen, aber man koennte es trotzdem verstehen. Und nichts von dem Gesagten wuerde ein falsches Gewicht bekommen, weil es zu frueh oder zu spaet gesagt wurde. Ich frage mich ob es diese Dinge wirklich gibt, oder ob sie nur nicht konsequent genug zu ende gedacht sind, so das man sie zu Papier bringen kann. Ihnen eine Reihenfolge geben kann. Ohne Rivalitaet. Strikt durchnummeriert. Ich frage mich ob es ein weiteres Zeichen meiner Verruecktheit ist, oder jedem Menschen inneliegt. Diese ewige Schlacht zwischen Herz und Kopf und den Rest von den miesen, fiesen Organen. Das Herz ist das durchtriebenste von ihnen. In dem grossen, alles entscheidenden Krieg, muesste es eigentlich als Gewinner hervorgehen. Wegen seiner Schlaeue, und seinem taktischen Geschick. Doch es steht immer Unentschieden. Die Nachspielzeit scheint endlos. Schiri, pfeif ab!